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Walzen-Spieldosen
Plattenspieldosen


Es gibt:
1. Zylinder- Walzen- Spieldosen = Cylinder Music Box
2. Plattenspieldosen = Disc Music Box


Die wichtigsten Hersteller für

bulletZylinder-Spieldosen:
L'Epee - Abrahams - Baker-Troll - Mermod - Nicole Paillard
 
bulletPlatten-Spieldosen:
Symphonion - Polyphon - Kalliope - Monopol - Regina
 

Die ältesten noch erhaltenen mechanischen Musikinstrumente sind die Glockenspiele in den Monumentaluhren des späten Mittelalters. In der Renaissance schufen Kunsthandwerker in Augsburg wertvolle Musikautomaten und selbstspielende Spinette, die über Stiftwalzen gesteuert wurden.

Es begann...

mit der Erfindung der so genannten Zungenspielwerke Mitte des 18. Jahrhunderts.
Die meisten dieser Spielwerke wurden in der Schweiz in der Nähe von Genf gebaut.
Die Spieluhren-Metropole war Sainte-Croix im Schweizer Jura.
Jede Tonzunge musste einzeln angefertigt, abgestimmt und dann auf den Zungenbalken aufgeschraubt werden. Eine recht mühselige Arbeit.
1790 gelang es, 4 bis 5 Tonzungen aus einem Stück anzufertigen, was schon eine große Verbesserung war.

Durch ein besonderes Verfahren konnte 1810 ein Spielkamm mit einer neuen Arbeitsweise so hergestellt werden, dass nur noch das Abstimmen der einzelnen Zungen nötig war.

Ein Spielkamm ist ein Objekt aus Stahl in der Form eines Kammes mit abgestuften Zähnen von kurz nach lang.
Diese Zähne dienen als Tonzungen. Jede Tonzunge wird auf einem bestimmten Ton abgestimmt.

Ein drehender Zylinder der mit Stahlstiften besetzt ist, tastet diese Zungen ab und bringt sie in Schwingung, wodurch eine bestimmte Melodie entsteht
Während die meisten mechanischen Musikinstrumente Klangerzeuger besitzen, die auch in Handgespielten
Musikinstrumenten vorkommen, handelt es sich bei dem Tonkamm um einen speziell für mechanische Musikinstrumente konzipierten Klangerzeuger.

Die zart spielenden Werke traten einen Siegeszug in die ganze Welt an. In allen Ausführungen finden wir sie.

Als Spieldose im Holzkasten, als Spieluhren, eingebaut in Schmuckkästchen oder in Dosen mit tanzenden Puppen usw.
Schweizer Spieldosen fanden weiteste Verbreitung und wurden in alle Welt exportiert.
Ein großer Nachteil der Walzenspieldosen bestand jedoch in ihrem begrenzten Musikrepertoire. Meist spielt eine Walze 6 Musikstücke. Da die Walzen nicht austauschbar waren, musste man - war man der Musik überdrüssig - eine neue Spieldose kaufen.

bullet1885/86 wurde die Plattenspieldose entwickelt
Text und Musikbeispiele dazu gibt es hier

Durch eine spezielle Technik gelang es, in eine runde Stahlplatte Haken zu stanzen.
Diese tasteten die Tonzungen des Kammes ab und erzeugten so die Melodie.
Die Platten konnte man auswechseln.
So konnte man bei einer Spieldose eine Sammlung Platten anschaffen und verschiedene Musikstücke hören, im Gegensatz zu den Zylinderspieldosen wobei die Auswahl der Musik beschränkt war.
Die Platten-Spieldose war also der Vorläufer des Grammophons!

Im Zeitalter der beginnenden Industrialisierung wurden diese Plattenspieldosen zu Hunderttausenden hergestellt und so preisgünstig angeboten, dass sie für jedermann erschwinglich waren.
Deutschland entwickelte sich - neben den USA - zum bedeutendsten Exportland für Mechanische Musikinstrumente.

Im Laufe der Zeit gingen viele Exemplare wieder verloren, doch sind noch genügend bewahrt geblieben.
Wir können sie in Privatsammlungen und Museen finden, leider oft in sehr schlechtem Zustand.

Edison und sein Phonograph, der erste Weltkrieg sowie die Krise am Ende der 20er Jahre waren schwere Schläge für dieses Handwerk, das beinahe verschwunden wäre. Die nach dem zweiten Weltkrieg in Europa stationierten amerikanischen Soldaten gaben den Spieluhr-Produkten eine zweite Jugend. Im Jahre 1960 begann ein japanisches Unternehmen mit der Massenproduktion kleiner Spielwerke, was für die rund dreissig Schweizer Unternehmen eine grosse Konkurrenz bedeutete.
Heute ist Reuge das einzige Unternehmen der Welt, das eine komplette Palette von Spielwerken anbietet.

Rund zehn Jahre vor dem Entstehen der mechanischen Musik bauten die Hersteller komplizierter Pendeluhren, Jaquet-Droz in La-Chaux-de-Fonds, einen Singvogel-Automaten, dessen Spielwerk sie verkleinerten und in ihre anspruchsvollen Uhren einbauten. So entstand diese aussergewöhnliche Mechanik, die das Singen eines Vogels mit Hilfe eines Blasebalgs und einer Kolbenflöte wunderbar imitiert. Im 19. Jahrhundert waren die Vogelkäfige in China sehr begehrt, und man sagt, die damaligen Herren hätten sie benutzt, um echte Vögel singen zu lehren. Zu dieser Zeit waren Singvögel-Wettbewerbe selbst in Europa üblich. 1960 hat Reuge die Fabrikation dieser Spezialität von zwei Unternehmen aus Frankreich und Deutschland übernommen, um die Prachtstücke dieser Tradition zu retten und Ihnen diese aussergewöhnliche Kunst anbieten zu können.

ACHTUNG! Einige weniger bekannte Schweizer Marken haben damit begonnen, Musikwerke aus Asien zu importieren, und nur die Montage von ein paar Teilen in der Schweiz vorzunehmen, was sie berechtigt, es "made in Switzerland" (in der Schweiz hergestellt) zu nennen.
Diese Spieluhren werden mit höchster Wahrscheinlichkeit einen weit geringeren Wert für Liebhaber und Sammler haben als solche, die komplett in der Schweiz bzw. Europa gefertigt wurden.
 


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Das Angebot dieser Homepage wird ständig erweitert. Stand: 20.07.2016